Meine Erfahrungen mit der Lisboa Card
Als ich Anfang April für zehn Tage nach Portugal reiste, blieb ich zunächst 24 Stunden in Lissabon, bevor ich mit einem Fernbus weiter in den Süden fuhr. Es war bereits mein dritter Besuch in Portugals Hauptstadt, doch ich mag Lissabon so gern, dass ein weiterer Abstecher nicht schaden konnte.
Der 24-stündige Aufenthalt eignete sich perfekt dafür, zum ersten Mal die Lisboa Card auszuprobieren, denn auch diese ist 24 Stunden gültig (zusätzlich gibt es auch Varianten für 48 und 72 Stunden). Die Lissabon Card versprach eine unbegrenzte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie kostenfreien Eintritt in zahlreiche Museen und anderen Attraktionen. Also suchte ich mir einige Sehenswürdigkeiten in Lissabon aus, die ich noch nicht von innen gesehen hatte und kaufte mir statt Eintrittskarten lieber die Lisboa Card. Meine Erfahrungen mit dem Lissabon Citypass schreibe ich hier nieder.
Wo ich die Lisboa Card gekauft habe
Einen Tag vor meiner Reise kaufte ich die Lisboa Card bei der Ticketagentur Get Your Guide. Dort kostete sie mit 20 Euro genauso viel wie vor Ort in Lissabon, wo man den Citypass auch in den Tourismusbüros und bei vielen der teilnehmenden Attraktionen erwerben kann. Bei Get Your Guide entschied ich lediglich, wie lange die Lisboa Card gültig sein sollte (24 Stunden) und wie viele Karten ich kaufen wollte (eine).

Mein Lisboa Card Voucher von Get Your Guide
Sofort nach der unkomplizierten Bezahlung erhielt ich einen Voucher, den ich ausdruckte und mit nach Lissabon nahm. Zwar heißt es, man könne den mobilen Voucher auch auf dem Smartphone vorzeigen, doch aus einigen Kundenrezensionen ging hervor, dass es damit Probleme gegeben habe und dass der Voucher letztendlich doch ausgedruckt werden musste, damit er in Lissabon verwendet werden konnte.
Eintausch des Vouchers in eine Magnetkarte
Egal, wo man die Lisboa Card im Internet kauft, man erhält immer nur einen Voucher, den man in Lissabon in die echte Karte umtauschen muss (eine Pappkarte mit einem Magnetstreifen). Erfreulicherweise geht das direkt am Flughafen. Die dortige Touristeninformation ist nicht zu übersehen. Sie liegt auf der rechten Seite, wenn man den Sicherheitsbereich verlässt.
An dem Informationsschalter arbeiteten drei Mitarbeiter, die drei Kunden bedienten. Folglich musste ich nicht lange warten. Theoretisch gibt es an der Touristeninformation am Flughafen einen separaten Schalter für Reisende, die die Lisboa Card bereits im Internet gekauft haben. Dort saß bei meiner Ankunft allerdings kein Mitarbeiter, da ohnehin genug Personal vor Ort war. Zur Hauptreisezeit im Sommer, wenn es etwas voller wird, ist dieser Schalter vermutlich geöffnet, sodass Online-Käufer weniger lange warten müssen als andere Kunden.

Die Touristeninformation am Flughafen Lissabon
Ich reichte meinen ausgedruckten Voucher über die Theke und erhielt anschließend die Magnetkarte sowie ein deutschsprachiges Heft, in dem ich Informationen zu den in der Lisboa Card enthaltenen Angeboten vorfand. Außerdem informierte man mich darüber, dass ich vor der ersten Nutzung der Lisboa Card das Datum, die Uhrzeit und meinen Namen eintragen sollte. Erst dann würde die Karte gültig sein.
Da ich vorhatte, die Lisboa Card sofort einzusetzen, indem ich mit der Metro vom Flughafen in die Stadt fuhr, bat ich um einen Kugelschreiber und trug die Informationen gleich vor Ort ein. Um 16:30 Uhr wollte ich mit der Metro abfahren, folglich trug ich diese Uhrzeit ein. Fortan würde meine Lisboa Card noch 24 Stunden gültig sein.
Öffentlicher Nahverkehr mit der Lisboa Card
Ich wollte meine Lisboa Card als Tageskarte für den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Eine 24 Stunden gültige Fahrkarte würde einzeln 6,40 Euro kosten. Dazu kämen 50 Cent für die Viva Viagem Card, auf der das Tagesticket aufgeladen wird. Diesen Betrag habe ich mit der Lisboa Card schon mal eingespart.
Die Verwendung meines Lissabon Citypasses war denkbar einfach. In der Metrostation hielt ich die Magnetkarte einfach an das Lesegerät, um Zutritt zur Station zu erhalten. Später, als ich die Metro in der Innenstadt wieder verließ, hielt ich die Karte erneut an das Lesegerät und konnte auschecken. In anderen Verkehrsmitteln muss man die Lisboa Card nur beim Einsteigen an ein Lesegerät halten.
In den nächsten 24 Stunden machte ich vom öffentlichen Nahverkehr mehrfach Gebrauch. Ich fuhr nicht nur mit der Metro, sondern auch mit Straßenbahnen und Bussen. Ich hätte auch mit den Standseilbahnen und dem Elevador de Santa Justa fahren können, doch dafür hatte ich an diesem Tag keine Verwendung. Einzig für Fährfahrten gilt die Lisboa Card nicht.
Mir ist aufgefallen, dass ich mit der Lisboa Card häufiger die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen als bei meinen früheren Reisen nach Lissabon. Ich musste nie darüber nachdenken, ob sich eine Fahrkarte lohnt – es war bereits alles bezahlt.
Sightseeing mit der Lisboa Card
Noch am ersten Abend setzte ich die Lissabon Card erstmals bei einer Attraktion ein. Ich hatte mir den Triumphbogen ausgesucht, der in der Rua Augusta steht. Ein Ticket kostet 3 Euro. Mit der Lisboa Card ist der Eintritt kostenfrei. Am Ticketschalter war ich der einzige Kunde und zeigte meinen Citypass vor. Anschließend erhielt ich mein Gratisticket. Mit einem Aufzug fuhr ich auf den Triumphbogen hinauf und genoss von oben einen wundervollen Blick auf Lissabon in der warmen Abendsonne.

Mit meiner Lisboa Card erhielt ich eine kostenfreie Eintrittskarte für den Triumphbogen.
Dass ich mit der Lisboa Card eine kostenfreie Eintrittskarte ausgehändigt bekam, war nicht ungewöhnlich. Mit der Lisboa Card muss man sich immer am Ticketschalter anstellen und die Eintrittskarte abholen. Diese wird anschließend beim Einlass gescannt und oftmals auch noch mal, wenn man die Attraktion wieder verlässt.
Am nächsten Morgen lief ich zunächst zum Nationalen Pantheon im Stadtteil Alfama. Auch dort ist der Eintritt mit der Lisboa Card kostenfrei (sonst 4 Euro). Allerdings war ich zu früh auf den Beinen, denn das Pantheon sowie viele andere Sehenswürdigkeiten in Lissabon öffnet erst um 10 Uhr morgens. Das sollte man berücksichtigen, wenn man mit seinem Citypass nur wenig Zeit hat.
Anschließend lief ich durch Alfama zurück in die Innenstadt zum Lisboa Story Center. Dabei handelt es sich um ein kleines Museum, das die Geschichte Lissabons audio-visuell erzählt. Ich musste ein paar Minuten am Ticketschalter warten, bevor ich meine Lisboa Card vorzeigen und in eine kostenfreie Eintrittskarte (sonst 7 Euro) eintauschen lassen konnte. Der Audioguide ist im Tickt inbegriffen.
Später fuhr ich mit der Straßenbahn zur Ponte 25 de Abril, der berühmten Brücke, die der Golden Gate Bridge in San Francisco ähnelt. Einer der Brückenpfeiler ist in eine Attraktion verwandelt worden. Man kann eine Ausstellung besuchen, den Pfeiler betreten und in einem außen angebrachten Fahrstuhl die Brücke hinauffahren. Das Erlebnis nennt sich Experiência Pilar 7 und kostet normalerweise 6 Euro. Mit der Lisboa Card ist der Eintritt kostenfrei. An der Kasse war ich der einzige Kunde und auch auf dem ganzen Gelände befanden sich nur wenige Besucher.

Die Experiência Pilar 7 an der Ponte 25 de Abril ist ein besonderes Erlebnis, das mit der Lisboa Card kostenfrei ist.
Nach meinem Besuch im Brückenpfeiler lief ich zur nahe gelegenen LX Factory, einem ehemaligen Fabrikgelände, auf dem sich heute angesagte Shops, Cafés und Restaurants befinden. Dort ließ ich mich zum Mittagessen nieder und beendete meine Sightseeing-Tour durch Lissabon. Ich hatte zwar noch vier Stunden Zeit mit meiner Lisboa Card, aber genug gesehen.
Hat sich die Lisboa Card gelohnt?
Mit meiner Lisboa Card habe ich insgesamt Leistungen im Wert von 22,90 Euro in Anspruch genommen, während ich für den Citypass nur 20 Euro bezahlt habe. Es gab folglich eine kleine Ersparnis, die auch hätte deutlich größer ausfallen können. Wäre ich nicht zu früh beim Pantheon gewesen, hätte ich weitere 4 Euro gespart. Außerdem hatte ich das Sightseeing schon um die Mittagszeit eingestellt und die Lisboa Card anschließend nur noch als Fahrkarte genutzt. Ich hätte folglich noch mehr herausholen können.
Für mich hat sich die Lisboa Card gelohnt. Anfang April – in der Nebensaison – musste ich kaum einmal mehr als fünf Minuten anstehen, um eine Sehenswürdigkeit zu besuchen. Das kann in der Hauptsaison allerdings auch anders aussehen. Wenn viele Touristen in Lissabon sind, muss man bei wichtigen Attraktionen mit langen Warteschlangen rechnen. Leider kann man diese mit der Lisboa Card nicht umgehen, sondern muss sich anstellen wie jeder andere auch.
In der Nebensaison hat mir die Lisboa Card das Leben leicht gemacht. Ich musste mich nie um Fahrkarten sorgen und keine weiteren Tickets mehr bezahlen. Einzig um meine Verpflegung musste ich mich noch kümmern – alles andere war bereits bezahlt und das war sehr bequem.
Solltest du dich für die Lisboa Card interessieren, findest du hier ausführliche Informationen darüber, welche Leistungen enthalten sind, was die Karte kostet und für wen sie sich lohnt.
Bist du nach meinem Lisboa Card Erfahrungsbericht bereits überzeugt, kannst du die Karte hier kaufen.

Hier schreibt: Patrick
Patrick hat London, Paris, Rom, Barcelona, New York und andere Metropolen der Welt besucht. Seit 2018 schreibt er hier über die wichtigsten Städtepässe. Sein Ziel ist es, die besten Produkte für jede Stadt vorzustellen und die Informationen auf dem neuesten Stand zu halten.